Unsere 10 Thesen für gute Bauten sind die Leitmarken unserer Arbeit.

1. Gute Bauten sind innovativ.

Die Möglichkeiten für Innovationen sind noch längst nicht ausgeschöpft. Die technologische Entwicklung im Bauwesen bietet immer wieder neue Ausgangspunkte für innovative Konzepte, die die Eigenschaften eines Bauwerkes optimieren. Innovationen im Bauwesen entstehen im Zusammenhang mit den Anforderungen aus den Projekten und sind niemals Selbstzweck. Innovation bedeutet immer ein abzuwägendes Risiko - aber ohne Innovation gibt es keine Entwicklung.

2. Gute Bauten sind zweckmäßig.

Bauwerke sind da, um bestimmte Funktionen zu erfüllen – Primärfunktionen (Befahren, Begehen, Bewohnen) ebenso wie ergänzende psychologische und ästhetische Funktionen (Weite, Raum, Gestalt, Einpassung). Gute Bauten optimieren ihre Funktionalität und lassen alles unberücksichtigt, was nicht diesem Ziel dient oder ihm gar entgegensteht.

3. Gute Bauten sind ästhetisch.

Die ästhetische Qualität eines Bauwerkes ist integraler Aspekt der Akzeptanz seiner Benutzer. Denn Bauten, die man täglich benutzt, prägen das persönliche Umfeld und beeinflussen das Wohlbefinden. Unästhetische Bauten zerstören die natürliche Umwelt und die menschliche Seele.

4. Gute Bauten zeigen ihr Tragverhalten.

Sie verdeutlichen klar die Struktur des Bauwerks. Mehr noch: Ein gutes Tragwerk kann das Bauwerk zum Sprechen bringen. Im besten Fall erklärt sich die Struktur des Bauwerkes dann selbst.

5. Gute Bauten sind ehrlich.

Ein Bauwerk kann nicht innovativer, leistungsfähiger, wertvoller erscheinen, als es in Wirklichkeit ist. Es versucht nicht, durch schmückende Elemente die Umwelt zu manipulieren.

6. Gute Bauten sind unaufdringlich.

Bauten, die einen Zweck erfüllen, sind weder dekorative Objekte noch Kunstwerke. Ihre Gestaltung sollte deshalb neutral und unabhängig vom Zeitgeist sein und dem Menschen Raum zur Selbstverwirklichung geben.

7. Gute Bauten sind langlebig.

Bauten halten ewig im menschlichen Maßstab und müssen deshalb auch zukünftige Anforderungen erfüllen. Langlebige Bauwerkskonzepte vermeiden modisch zu sein und wirken deshalb nie antiquiert. Bereits der Entwurf ist auf geringe Aufwendungen im Unterhalt auszulegen.

8. Gute Bauten sind konsequent bis ins letzte Detail.

Nichts darf der Willkür oder dem Zufall überlassen werden. Gründlichkeit und Genauigkeit des Entwurfs und der Konstruktion sind letztlich Ausdruck des Respekts den Menschen und der Umwelt gegenüber.

9. Gute Bauten sind umweltfreundlich.

Gute Bauten leisten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Umwelt. Sie beziehen die Schonung der Ressourcen ebenso wie die Minimierung von physischer und visueller Beeinträchtigung der Umwelt sowohl während der Bauzeit als auch der Lebensdauer ein.

10. Gute Bauten sind so wenig Bauten wie möglich.

Weniger Bau ist mehr.

nach den 10 Thesen für gutes Design von Dieter Rams