Neubau einer Sporthalle mit vier Unterrichtsräumen in Passivhausbauweise
Alice-Salomon-Schule
Neubau einer Sporthalle mit vier Unterrichtsräumen in Passivhausbauweise
- Fakten
- Essay
Bauwerk:
- Bauwerkstyp:
- Hochbau
- Baujahr:
- 2019 - 2021
- Lage:
- Hannover-Kleefeld, Kirchröder Straße 13
- Konstruktion:
- Brettschichtholz- Hallenkonstruktion
- Abmessungen:
Grundfläche: ca. 45,00 x 30,00 m
Auskragung Obergeschoss: ca. 5,50 m
Spannweite: ca. 23,50 m
- Fertigstellung:
- 2022
Tätigkeiten:
- Wettbewerbsberatung für Architekten -Tragwerksplanung, LPH. 1 – 6
- Besondere Leistung: baubegleitende Fachberatung Holzbau
Veröffentlichungen:
Sport oben drauf – Neubau einer Sporthalle als auskragende Holz-Konstruktion
In: Lochner - Aldinger, I. (Hrsg.): Tagungsband des 1. Fachkongress Konstruktiver Ingenieurbau. Kompetenz-Plattform für die bautechnische Gesamtplanung, Technische Akademie Esslingen, 10. - 11. Mai 2022
Leistungszeitraum:
2015 bis 2020
Ersatzneubau für eine 60-er Jahre Bebauung im Einklang mit den denkmalschutzrechtlichen Anforderungen.
Der Neubau der Sporthalle in Passivhausbauweise mit vier Klassenräumen vermittelt zwischen dem imposanten denkmalgeschützten Backstein-Altbau der Alice-Salomon-Schule, dem kleinen Solitär des Kesselhauses und der anschließenden, überwiegend zweigeschossigen Wohnbebauung.
Ausgangssituation
Entwicklung einer effektiven Holzkonstruktion mit Passivhausanforderung unter Berücksichtigung der örtlich gegebenen Bedingungen, wie beispielsweise ein beengtes Baufeld, unter Aufrechterhaltung des Schulbetriebs und kurzer Bauzeiten vor Ort. Dies stellte sich als hohe logistische Herausforderung dar. Der zweigeschossige Neubau besteht aus einer Sporthalle mit Geräteräumen im Obergeschoss sowie vier Unterrichtsräume und Umkleiden im Erdgeschoss. Die Konstruktion im Obergeschoss ist als Holztragwerk geplant. Der Sporthallen-Bereich wird mit Brettschichtholzbinder überspannt. Diese lagern auf Hallenstützen, die in die tragenden und aussteifenden Holztafelwänden integriert sind. Die Besonderheit bildet u.a. der über 5,5 Meter auskragend Bereich über dem Eingang, der durch eine elementierbare Fachwerkkonstruktion umgesetzt wird.
Die Holzkonstruktion des Obergeschosses lagert vollständig schalltechnisch entkoppelt auf dem Erdgeschoss in Massivbauweise. Die Decke über dem Erdgeschoss ist als Holz-Beton-Verbunddecke ausgeführt um die brandschutztechnischen, schallschutztechnischen und tragwerksplanerischen Anforderungen gleichermaßen erfüllen zu können.
Planung
Auf einem massiven Sockel mit Klassen- und Umkleideräumen liegt im Obergeschoss die 2-Feldhalle als Holzkonstruktion. Das sichtbare Dachtragwerk stellt hierbei ein wesentliches Gestaltungselement des Halleninnenraumes dar.
Die Hallenkonstruktion setzt konsequent die Vorteile des modernen Holzbaus um und verdeutlicht mit einer 5,5 m weiten Auskragung im Obergeschoss die heutigen technischen Möglichkeiten. Die Auskragung wird von in die Wandtafeln integrierten Fachwerkkonstruktionen getragen. Die Besonderheit bilden dabei die Knotenpunkte. Zum einen sind diese so konstruiert, dass die Wandtafel als geschlossen vorgefertigte Elemente auf die Baustelle geliefert und vor Ort in kurzer Montagezeit zu einem Gesamttragwerk zusammengesetzt werden. Zum anderen sind mittels geneigter auf Zug beanspruchte Vollgewindeschrauben Anschlussdetails mit hoher Tragfähigkeit bei gleichzeitig geringer Verformung entwickelt worden.
Die Hallenkonstruktion im Obergeschoss ist vollständig schalltechnisch entkoppelt vom massiven Sockelgeschoss. Elastomerlagerstreifen unterhalb der Holz-Beton-Verbunddecke bilden die einzige Lagerung der gesamten Hallenkonstruktion.
Methodik
In einem integralen Planungsteam konnten die komplexen Anforderungen an die Konstruktion berücksichtigt und umgesetzt werden. Die modellbasierte Zusammenarbeit führt die Aspekte der Architektur, der Bauphysik, der technischen Ausstattung und der Tragwerksplanung zusammen und trägt zur Realisierung dieses anspruchsvollen Gebäudes bei.