Erneuerung einer denkmalgeschützten Brücke unter extremen betrieblichen Randbedingungen

Bauwerkstyp
Eisenbahnbrücke
Baujahr
2012 - 2015
Lage
Leipzig, Nordausfahrt des Hauptbahnhofes

Eisenbahnbrücke über die Rackwitzer Straße

Erneuerung einer denkmalgeschützten Brücke unter extremen betrieblichen Randbedingungen

  • Fakten
  • Essay

Bauwerk:

Bauwerkstyp:
Eisenbahnbrücke
Baujahr:
2012 - 2015
Lage:
Leipzig, Nordausfahrt des Hauptbahnhofes
Konstruktion:
Integraler Stahlbetonrahmen mit anschließendem Betonbogen
DB-Strecke
Einbindung VDE 8.2 / VDE 8.3 in den Knoten Leipzig
Abmessungen:

Brückenlänge: 14,6 m - 21,0 m
Brückenbreite: 62,4 m

Inbetriebnahme:
2015

Tätigkeiten:

  • Erarbeitung der Ausschreibungsplanung (2012)
  • Bewertung von Sondervorschlägen

Die Bauwerke

Die Eisenbahnüberführung über die Rackwitzer Straße sowie die unmittelbar anschließende Brücke über die Parthe wurden in den Jahren 1904 bis 1906 erbaut und in Betrieb genommen. Die Brücken schließen an die Nordrampe des City-Tunnels Leipzig an und stehen mit dem Hauptbahnhof und den benachbarten Anlagen als Ensemble unter Denkmalschutz. Aufgrund des Zustandes der Bauwerke und um die Spurpläne umfassend ändern zu können, war eine Erneuerung erforderlich, die in drei Bauabschnitten von 2013 bis 2015 durchgeführt wurde. Der erste Bauabschnitt wurde mit dem City-Tunnel-Leipzig am 14.12.2013 in Betrieb genommen. Das neue Bauwerk überführt 8 Gleise über die Rackwitzer Straße und den Fluss Parthe.

Ausgeführt wurde ein Sondervorschlag als tief gegründetem Stahlbetonrahmen mit anschließendem Stahlbetonbogen.

Bautechnologie und betrieblichen Randbedingungen

Die Erneuerung der Bauwerke wurde in drei Bauabschnitten realisiert. Für die Umsetzung der einzelnen Bauabschnitte wurde der Verkehr auf die Nachbarüberbauten verlegt. Dazu waren umfangreiche Sicherungsmaßnahmen und Verbauten umzusetzen und auszuführen. Für die EÜ Rackwitzer Straße wurde ein Sondervorschlag als Stahlbetonrahmen mit Fertigteilplatten umgesetzt. Die Stahlbetonfertigteilplatten hatten ein Eigengewicht von jeweils 62,5 Tonnen und wurden von der Seite unter Vollsperrung der Nachbargleise mit einem Spezialkran eingehoben und auf Hilfsjoche abgesetzt. Die Betonage der Widerlager und der Überbauten erfolgte ohne Arbeitsfuge in einem Guss. Sehr anspruchsvoll war die Errichtung der Überbauten im Bauabschnitt 2, da hier durch die Insellage innerhalb des Gleisfeldes zahlreiche Zwangspunkte für die bauliche Umsetzung bestanden.

Denkmalschutz

Die Erneuerung der unter Denkmalschutz stehenden Bauwerke wurden in Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt und der unteren Denkmalschutzbehörde ausgeführt. Dem Sondervorschlag als Rahmenbauwerk wurde ebenfalls zugestimmt. Zahlreiche Details des Bestandsbauwerkes wurden aufgenommen und die Gestalt des alten Bauwerkes rekonstruiert.