Generalsanierung Elstertalbrücke Vogtland, Strecke Leipzig-Hof, km 108,840
EÜ Elstertal
Generalsanierung Elstertalbrücke Vogtland, Strecke Leipzig-Hof, km 108,840
- Fakten
- Essay
Bauwerk:
- Bauwerkstyp:
- Eisenbahnbrücke
- Baujahr:
- 1846-1851
- Lage:
- Jocketa
- Konstruktion:
- Bogenbrücke
- Abmessungen:
Anzahl Felder: 8
Brückenlänge: 280,00 m
Brückenbreite: 10,25 m (Fahrbahn); 8,20 m (Unterbauten)
Brückenhöhe: 70,00 m in 2 Etagen
- Fertigstellung:
- 2023
Tätigkeiten:
- Untersuchungsplanung
- Instandsetzungsplanung für Naturstein- und Ziegelmauerwerk sowie Beton
- Kostenschätzung
- Ausschreibung
- baubegleitende Fachplanung zur Fortschreibung der Ausführungsplanung
Leistungszeitraum:
2019 - 2024
Die als Einzeldenkmal geschützte Elstertalbrücke wird von der Deutschen Bahn zu Recht als Wahrzeichen der Umbaukunst bezeichnet.
Bereits die Konstruktion und die Errichtung in den Jahren 1846 – 1851 erforderten von den Ingenieuren außergewöhnlichen Sachverstand, Mut und Kreativität. Brücken in dieser Dimension und Konstruktionsart waren bis dahin einzigartig. Mit der Elstertalbrücke ist vor rund 175 Jahren ein zweistöckiges, robustes Gewölbeviadukt von architektonischer Schönheit entstanden. Die Brücke ist bis heute ein wichtiges Bauwerk für den Eisenbahnverkehr zwischen Sachsen und Bayern. Die langjährige Nutzung, massive Kriegsschäden zum Ende des 2. Weltkriegs und die fortlaufende Anpassung an die Anforderung des Bahnbetriebs waren der Anlass für eine Generalsanierung der Elstertalbrücke.
Ab 2020 wurden die Planung und Baubegleitung der Instandsetzung von der ARGE „Planung Elstertalbrücke“ durchgeführt, bestehend aus Curbach Bösche Ingenieurpartner und Marx Krontal Partner. Dabei wurden der Ersatzneubau der Fahrbahnplatte, die statistischen Nachweisführungen, die Instandsetzungen und die Ertüchtigungen der Unterbauten umgesetzt. Schwerpunkte der MKP-Leistungen waren die Planung sowie Bewertung bauwerksdiagnostischer Untersuchungen und die Planung der Instandsetzung sowie Ertüchtigung der massiven Ziegel-, Naturstein- und Betonkonstruktionen.
Das Weiterbauen von bestehenden Bauwerken bringt im Vergleich zum Neubau besondere Herausforderungen mit sich. Baubegleitend galt es, die einsehbaren realen Bauwerkszustände zu analysieren und die Ausführungsdetails präzise auszuarbeiten. Vor allem beim Umgang mit der denkmalgeschützten Bausubstanz mussten die Eingriffe in den Bestand sorgfältig abgewogen und behutsam umgesetzt werden.
Arbeitsschritte und Bearbeitungstiefen waren so zu definieren, dass technisch funktionierende Konstruktionen sowie zurückliegende Reparaturen erhalten werden können. Mit den zuständigen Denkmalschutzbehörden waren anhand von Probe- und Musterflächen Instandsetzungsmaterialien und Technologien abzustimmen. Die örtliche Bauüberwachung wurde während der Bauausführung durch regelmäßige Vor-Ort-Beratungen unterstützt, um die Qualitätssicherung bei den speziellen Gewerken der Naturstein-, Ziegel- und Betoninstandsetzung zu gewährleisten.
Ein besonderes Bauwerk erfordert auch besondere Lösungen. So wurden die neu zu verbauenden Mauerziegel in einer Ziegelmanufaktur entsprechend der bauzeitlichen Originale in traditioneller handwerklicher Tätigkeit nachgebildet.
MKP konnte durch seine Erfahrung beim Planen und Bauen im Bestand einen wesentlichen Beitrag zum erfolgreichen Projektverlauf leisten.