Messtechnische Überwachung einer Klapp-Stahlfachwerkbrücke

Bauwerkstyp
Straßen- und Eisenbahnbrücke
Baujahr
1927
Lage
Boren, Gemeindeteil Lindau

EÜ über die Schlei bei Lindaunis

Messtechnische Überwachung einer Klapp-Stahlfachwerkbrücke

  • Fakten
  • Essay

Bauwerk:

Bauwerkstyp:
Straßen- und Eisenbahnbrücke
Baujahr:
1927
Lage:
Boren, Gemeindeteil Lindau
Konstruktion:
Stahlfachwerkbrücke
Abmessungen:

Bauwerkslänge: 120 m

Lichte Weite: 15 m

Tätigkeiten:

  • Entwicklung und Umsetzung eines Monitoringkonzeptes zur Überwachung des Bauwerkszustands im laufenden Baubetrieb eines Ersatzneubaus
  • Definition von maximal zulässigen Bauwerksverformungen
  • Baubegleitende Echtzeitauswertung und Onlinevisualisierung der Messdaten
  • Alarmierung im Falle von Schwellwertüberschreitungen
  • Bewertung der Ergebnisse

Leistungszeitraum:

2018 bis Fertigstellung Neubau

Schwerpunkt der Messung:

  • Überwachung von Schwellwerten zur frühzeitigen Erkennung von kritischen Bauwerksneigungen, ‑setzungen und ‑erschütterungen.

Die EÜ über die Schlei ist eine Eisenbahnklappbrücke, die die beiden Halbinseln Schwansen und Angeln an der schmalsten Stelle des Meeresarms der Schlei verbindet.
Besonders an diesem Bauwerk ist die kombinierte Nutzung durch Straßen- und Schienenverkehr. Zusätzlich wird das Passieren von Schiffen über die Wasserstraße durch einen stündlichen Klappvorgang ermöglicht.
Der südliche Teil des Bauwerkes ist als zweifeldriges Stahlfachwerk ausgebildet. Der Klappenbereich ist ein einfeldriges Stahlfachwerk, das über ein Betonrollwiderlager als Kontergewicht bei Bedarf hochgeklappt werden kann und stellt den nördlichen Teil des Brückenbauwerkes dar. Der ehemals über einen Kettenantrieb angetriebene Klappmechanismus wird heute über eine Hydraulik betrieben.

Die Schleibrücke wird auf Grund altersbedingter Mängel und zum Ausbau verkehrstechnischer Kapazitäten durch einen Neubau ersetzt. Der Neubau wird unmittelbar neben dem Bestandsbauwerk errichtet. Um während des Baubetriebes eine unterbrechungsfreie Weiternutzung des Bestandbauwerkes zu gewährleisten, wird dieses über ein messtechnisches Monitoring überwacht. Somit können Einwirkungen und Interaktionen infolge des Bauprozesses frühzeitig erkannt und die Bauarbeiten entsprechend gesteuert werden.
Über ein vorlaufendes Monitoring wurde das Bauwerksverhalten ohne Einfluss von Bauarbeiten dokumentiert. Auf dieser Grundlage wurden Schwellwerte definiert, die zur Überwachung während des Bauprozesses dienen. Die Überwachung und Auswertung von Erschütterungen, Neigungen und Setzungen erfolgt voll automatisiert und mit einer sehr geringen Reaktionszeit, praktisch in Echtzeit.
Das Monitoring wird seit Ende 2018 und bis zur Fertigstellung des Neubaus durchgeführt